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Was sind Tutorsysteme?

Tutorsysteme dienen der Steuerung von Tutorien, indem sie bestimmen, in welcher Reihenfolge Vokabeln abgefragt und in welchen Abständen sie wiederholt werden (z.B. im Abstand von zwei Tagen, einer Woche oder einem Monat).

Grundgedanke aller Tutorsysteme ist, dass solche Vokabeln, die der Anwender noch nicht oder nur unzureichend beherrscht, in kurzen Zeitabständen in Erinnerung gerufen werden (z.B. am nächsten Tag oder nach wenigen Tagen), während die Vokabeln, die der Anwender beherrscht, immer seltener abgefragt werden.

in mind gibt 13 verschiedene Tutorsysteme vor. Mit der Funktion Einstellungen / Tutorsysteme können Sie diese Tutorsysteme näher betrachten, verändern und eigene hinzufügen.

Was unterscheidet Tutorsysteme von Lernsystemen?

Die Arbeitsweise von Lernsystemen und Tutorsystemen ist sehr ähnlich; allerdings steuern Lernsysteme die Abfrage von Vokabeln innerhalb einer einzelnen Trainingslektion (und bestimmen damit über Zeiträume von einigen Sekunden oder Minuten, in denen Vokabeln abgefragt und wiederholt werden); Tutorsysteme steuern dagegen die Abfrage von Vokabeln innerhalb von ganzen Tutorien (und bestimmen damit über Zeiträume von Tagen und Wochen, in denen Vokabeln abgefragt und wiederholt werden).

In einem Tutorium bestimmt also ein Tutorsystem, welche Vokabeln (aus einem großen Vokabelvorrat) am heutigen Tag zu lernen sind - und reicht diese Vokabeln gewissermaßen an ein Lernsystem weiter, das dann innerhalb der Lektion dafür sorgt, dass schwierige Vokabeln häufiger, leichte Vokabeln seltener abgefragt werden.

Wie funktionieren Tutorsysteme?

Die Kärtchen-Grafik, die Sie bei der Funktion Trainieren / Tutorium fortsetzen in der Registerkarte Lernfortschritt sehen, veranschaulicht die Funktionsweise von Tutorsystemen:

Zu Beginn des Tutoriums befinden sich alle Vokabeln als Kärtchen ganz links auf einem Vorrats-Stapel (V). Ziel des Tutoriums ist, die Vokabeln von dort (innerhalb einiger Wochen oder Monate, je nachdem, ob es einige hundert oder tausend Vokabeln sind!) über mehrere Flächen hinweg bis zum Gelernt-Stapel (G) zu bewegen. Dabei entscheidet der Lernerfolg einer Trainingslektion darüber, ob ein Kärtchen, das in dieser Lektion abgefragt wurde, gut genug beherrscht wurde, um sich in Richtung Gelernt-Stapel (G) zu bewegen - oder ob es zurück in Richtung Vorrats-Stapel bewegt wird, weil der Anwender die Vokabel im Verlauf der Lektion häufiger falsch beantwortet hat.

Auf den Flächen nahe dem Vorrats-Stapel wird ein Kärtchen häufig abgefragt (z.B. alle zwei Tage); je näher es aber dem Gelernt-Stapel kommt, desto seltener wird es abgefragt; im Extremfall ruht die Vokabel z.B. mehrere Monate lang, bevor sie ein letztes Mal abgefragt wird. Beherrscht der Anwender die Vokabel dann immer noch, so rückt sie auf den Gelernt-Stapel und wird nicht wieder abgefragt; andernfalls wird die Vokabel zurückgestuft und wieder häufiger abgefragt.

Worin unterscheiden sich die Tutorsysteme voneinander?

Tutorsysteme werden durch drei Faktoren bestimmt:

erstens durch die Anzahl der Abfrage-Flächen (oder Stapel), die die Kärtchen zwischen Vorrats-Stapel und Gelernt-Stapel durchlaufen müssen;
zweitens durch die im Menü Einstellungen / Tutorsysteme sichtbaren Pfeile, die für jede Fläche bestimmen, wohin eine richtig beantwortete Vokabel springt (im Normalfall eine Fläche weiter) und wohin eine falsch beantwortete Vokabel springt (im Normalfall eine Fläche zurück);
drittens durch die "Wartezeiten", die für jede Fläche festlegen, nach wie vielen Tutoriumslektionen eine richtig beantwortete Vokabel und nach wie vielen Tutoriumslektionen eine falsch beantwortete Vokabel wiederholt wird. Die Wartezeit 14 bedeutet demnach, dass die Vokabel nach zwei Wochen wieder abgefragt wird, sofern der Anwender jeden Tag eine Tutoriumslektion durchnimmt.

Beispiel: Ein Tutorsystem hat zwei Flächen. Eine Vokabel springt zunächst vom Vorrats-Stapel auf Fläche 1 und wird in einer Tutoriumslektion durchgenommen. Falls sie in dieser Lektion überwiegend richtig beantwortet wird, springt sie im Tutorsystem weiter auf Fläche 2 und wird dort 8 Tutoriumslektionen später erneut abgefragt (d.h. zwischendurch werden 7 Tutoriumslektionen durchgenommen, in denen diese Vokabel nicht abgefragt wird); wenn der Anwender die Vokabeln in dieser Tutoriumslektion wieder überwiegend richtig beantwortet, springt sie schließlich im Tutorsystem auf den Gelernt-Stapel und wird in diesem Tutorium nicht mehr abgefragt. Wenn eine Vokabel sich dagegen im Tutorsystem auf Fläche 1 befindet und in der Tutoriumslektion häufig falsch beantwortet wird, bleibt sie im Tutorsystem auf Fläche 1 liegen und wird bereits 3 Tutoriumslektionen später wiederholt (d.h. sie wird sehr bald wieder aufgefrischt - zwischendurch werden nur 2 Tutoriumslektionen ohne diese Vokabel durchgenommen); eine Vokabel, die im Tutorsystem schon auf Fläche 2 gelangt war, dann aber in der Tutoriumslektion häufig falsch beantwortet wird, springt im Tutorsystem zurück auf Fläche 1 und wird ebenfalls 3 Tutoriumslektionen später erneut wiederholt.

In diesem Beispiel würde eine Vokabel so lange durchgenommen und wiederholt werden, bis der Anwender sie in zwei Tutoriumslektionen sicher beherrscht. Mit Hilfe der Pfeile können Sie dieses Vorgehen abwandeln:

Z.B. können Sie einstellen, dass Vokabeln, die auf Fläche 2 falsch beantwortet werden, auf dieser Fläche verbleiben (statt zu Fläche 1 zurückzuspringen). Bei dieser Einstellung kann eine Vokabel, die in einer Tutoriumslektion häufig falsch beantwortet wird, zwar oft wiederholt werden, sie wird aber nicht "zurückgestuft". Wenn Sie die Vokabel in zwei beliebigen Tutoriumslektion überwiegend richtig beantworten, erreicht sie den Gelernt-Stapel.
Sie können die Pfeile auch so einstellen, dass selbst falsch beantwortete Vokabeln eine Fläche weiter springen (also von Fläche 1 auf Fläche 2 und von dort auf den Gelernt-Stapel). Auf diese Weise sorgen Sie dafür, dass jede Vokabel in genau zwei Tutoriumslektionen abgefragt wird (unabhängig davon, ob sie dabei überwiegend richtig oder häufig auch falsch beantwortet wird); die Wartezeiten können dabei dennoch unterschiedlich sein (z.B. höher bei einer richtigen und niedriger bei einer falschen Antwort).

Zusätzlich zur Anzahl der Abfrage-Flächen, zu den Pfeilen und Wartezeiten können Sie für jede Fläche eines Tutorsystems ein bevorzugtes Lernsystem einstellen: Wenn in einer Tutoriumslektion z.B. Vokabeln trainiert werden sollen, die sich alle auf Fläche 1 des Tutorsystems befinden (die also neu sind oder die der Anwender nicht gut beherrscht), bietet es sich an, die Lektion von einem gründlichen Lernsystem steuern zu lassen. Dagegen können Vokabeln, die sich auf Fläche 3 des Tutorsystems befinden, in einer Tutoriums-Lektion mit einem Schnelldurchgangs-Lernsystem bearbeitet werden, weil die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass der Anwender mit diesen Vokabeln gut vertraut ist.

Tipps für die Eingabe eigener Tutorsysteme

Expertenmodus  Diese Funktion ist nur im Expertenmodus verfügbar.

Je höher die Anzahl der Abfrage-Flächen des Tutorsystems ist, desto länger dauert das Tutorium mit diesem Tutorsystem - desto intensiver lernen Sie die Vokabeln aber auch.

Die Wartezeiten für richtig beantwortete Vokabeln sollten von Fläche zu Fläche steigen, damit eine gut beherrschte Vokabel (die eine Fläche weiter springt) immer seltener abgefragt wird. Auch für falsch beantwortete Vokabeln können Sie bei höheren Flächen höhere Wartezeiten einstellen; das ist jedoch nicht unbedingt erforderlich.

Die Wartezeiten beeinflussen direkt, wie viele Vokabeln gleichzeitig auf den einzelnen Flächen liegen werden:

Je größer die Werte sind, desto seltener werden Vokabeln wiederholt - desto mehr Platz ist also für viele verschiedene Vokabeln;
Je kleiner die Werte sind, desto weniger Vokabeln werden auf den Flächen liegen.

Tutorsysteme mit kleinen Wartezeiten sind also doppelt geeignet für schwierige Vokabeln: die Vokabeln werden häufiger durchgenommen - und Sie müssen sich weniger Vokabeln gleichzeitig einprägen.

Das Lernsystem für die Tutoriumslektion sollte bei der ersten Fläche des Tutorsystems besonders gründlich sein, bei den weiteren Flächen kann es immer 'flüchtiger' werden.